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Die Bourbonen - Spaniens Könige bis heute

Das 18. Jahrhundert markierte eine Zeit des tiefgreifenden Wandels und der Umwälzungen für Spanien und insbesondere für Andalusien. Zu Beginn dieses Jahrhunderts entbrannte der Spanische Erbfolgekrieg (1701–1714), der zwischen den rivalisierenden Herrscherhäusern Habsburg und Bourbon ausgetragen wurde. Dieser Krieg hatte weitreichende Konsequenzen für Spanien, da er nicht nur über die Thronfolge entschied, sondern auch die politischen und territorialen Strukturen des Landes nachhaltig veränderte. Im Jahr 1704 eroberte England Gibraltar, und bis heute ist dieses strategisch wichtige Gebiet in britischer Hand. Mit dem Ende des Krieges und dem Friedensschluss von Utrecht im Jahr 1713 ging die spanische Krone endgültig an das Haus Bourbon über.

Die Bourbonen, ein französisches Adelsgeschlecht, regierten Spanien fortan und setzten eine zentrale Verwaltungsstruktur durch, die die alten föderalen Strukturen auflöste. Andalusien, einst ein autonomes und einflussreiches Königreich, verlor unter dieser neuen Ordnung viel von seiner Eigenständigkeit. Der Zentralstaat stärkte Madrid als Machtzentrum und schwächte die regionalen Eliten, was tiefgreifende Auswirkungen auf die politische und soziale Struktur Andalusiens hatte.

Unter der Herrschaft der Bourbonen kam es zu bedeutenden sozialen und politischen Reformen, die von einer Zusammenarbeit mit der intellektuellen Elite Spaniens getragen wurden. Diese Reformen zielten darauf ab, die Effizienz des Staates zu steigern und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Wissenschaft und Bildung wurden gezielt unterstützt, was zur Gründung von Akademien und zur Förderung der Aufklärung beitrug. Besonders in Andalusien, wo die Landwirtschaft und das Handwerk bisher dominierten, führten diese Reformen zu einem gewissen Aufschwung von Industrie und Gewerbe.

Ein herausragendes Beispiel für die bourbonischen Reformbestrebungen war das gewaltige Schiffbauprogramm, das den Handel beleben und die spanische Wirtschaft stärken sollte. Andalusien profitierte besonders davon, denn der Schwerpunkt des Handels mit den spanischen Kolonien in Amerika verlagerte sich im 18. Jahrhundert von Sevilla nach Cádiz. Diese Verlagerung war nicht nur eine Folge des allmählichen Versandens des Flusses Guadalquivir, sondern auch Ausdruck der wirtschaftlichen Dynamik, die Cádiz erfasste. Die Stadt erlebte eine neue Blütezeit und entwickelte sich zu einem bedeutenden Handelszentrum des Atlantiks. Selbst das Erdbeben von 1755, das weite Teile Andalusiens erschütterte, konnte diese Entwicklung nicht nachhaltig stoppen. Cádiz blieb bis zum Ende des Jahrhunderts ein florierendes Zentrum des Handels und der Kultur.

Jedoch kam es 1778 zu einer entscheidenden Wende: Die Vorrechte, die Cádiz und Sevilla als Monopolhäfen für den Handel mit den spanischen Kolonien genossen hatten, wurden aufgehoben. Dies führte zu einer Öffnung des Handels für andere spanische Häfen, was die wirtschaftliche Vormachtstellung dieser beiden Städte schwächte.

Das späte 18. Jahrhundert war zudem von den Turbulenzen der Französischen Revolution und ihren Auswirkungen auf das bourbonische Spanien geprägt. Die spanischen Bourbonen versuchten zunächst, ihre französischen Verwandten zu schützen und die Monarchie in Frankreich zu bewahren. Doch diese Politik führte zu einem Krieg mit der jungen französischen Republik, der Spanien schließlich in ein Bündnis mit Napoleons Frankreich zwang. In der Folge musste Spanien auf der Seite Frankreichs gegen Großbritannien in den Krieg ziehen, was das Land weiter in die politischen und wirtschaftlichen Wirren Europas verwickelte und den Niedergang der bourbonischen Herrschaft vorbereitete.

Dennoch hinterließ die bourbonische Ära tiefe Spuren in Andalusien. Die Reformen dieser Zeit legten die Grundlage für viele Entwicklungen, die Spanien und Andalusien im 19. Jahrhundert prägten, auch wenn sie die Region nicht vor den kommenden politischen Krisen und sozialen Umbrüchen bewahren konnten.

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