ca. 900 Jahre Phönizier
Cádiz wurde 1100 v. Chr. von phönizischen Kaufleuten aus Tyros (im heutigen Südlibanon) als Militärstützpunkt und Warenumschlagplatz gegründet. Damit ist Cádiz eine der ältesten Städte Westeuropas. Die Siedler erkannten die günstige Lage an der Mündung des Flusses Guadalete, in der Nähe des an Bronze, Kupfer, Gold und Silber reichen Königreichs Tartessos und auf halbem Weg zu den "Zinninseln" (Britannien). Unter den Phöniziern entwickelte sich Cádiz zu einem blühenden Handelszentrum. Wir besuchen die Altstadt, die vollständig vom Meer umschlossen und nur über eine schmale Landzunge zu erreichen ist, auf unserer Sevilla-Route. Auch Malaca (Málaga), Sexi (Almuñécar), Calpe (Gibraltar), Abdera (Adra) und Onaba (Huelva) waren phönizische Siedlungen. Jahrhundert v. Chr. wurde Hispalis, das heutige Sevilla, gegründet.
Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurden die meisten phönizischen Kolonien im Westen von den Karthagern übernommen. Karthago, im heutigen Tunesien gelegen, wurde zur neuen Mutterstadt und Schutzmacht der Phönizier, die fortan auch Karthager genannt wurden.
Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. nahm vor allem der kulturelle Einfluss der Griechen zu und es entstanden einfache griechische Siedlungen entlang der heutigen andalusischen Küste. Griechische Autoren bezeichneten die beiden Felsenberge, die die Meerenge von Gibraltar säumen, als "Säulen des Herakles", die das Ende der Welt markierten. Diese "Säulen des Herakles" finden sich in den Wappen Spaniens, Andalusiens, Melillas und der Stadt Cádiz. Durch den Peloponnesischen Krieg (431 v. Chr. bis 404 v. Chr.) zwischen Athen und Sparta verloren die Griechen jedoch an Einfluss.